von Heike Schülein, Neue Presse Kronach

Von Marschmusik bis Videospielhymne: In Wilhelmsthal verschmolzen zwei Orchester zu einem. Ein Auftritt, der Maßstäbe setzte.

Gemeinschaftskonzert: Wilhelmstal und Hesselbach: Zwei Dörfer, ein Klang
Für einen herzerfrischenden Einstieg sorgten die Jungmusiker unter Leitung von Ralf Welsch. Foto: Heike Schülein

„Viva la musica“ hieß es in der voll besetzten Turnhalle Wilhelmsthal, wo die Musikvereine Hesselbach und Wilhelmsthal zu einem Gemeinschaftskonzert geladen hatten. Unter der musikalischen Leitung von Michael Gack und Ralf Welsch vereinten sich die Aktiven beider Vereine zu einem Orchester – vereint nicht nur im Takt, sondern auch im Klang.

Die Musikvereine Hesselbach und Wilhelmsthal, hier unter dem Dirigat von Michael Gack, begeisterten mit musikalischer Vielfalt. Foto: Heike Schülein

Schon der Anblick der Musiker in ihren Trachten ließ Vorfreude aufkommen. Was folgte, war ein Abend voller musikalischer Vielfalt: Von symphonischen Fanfaren über gefühlvolle Balladen bis hin zu Pop und Polka – ein Repertoire, das das Publikum von Beginn an fesselte.

Klangreise zwischen Afrika, Broadway und Herz

Eröffnet wurde das Konzert mit der festlichen Fanfare der Olympischen Spiele 1984, gefolgt von „Adebars Reise“, einer musikalischen Fantasie über den Zug der Störche nach Afrika. Danach ließ das Orchester mit einem Medley aus „The Greatest Showman“ Broadway-Flair aufkommen.

Mit der „Karli Polka“ wechselten die Musiker ins beschwingte Fach, ehe „The Book of Love“ von Peter Gabriel für leise Töne sorgte. Das einfühlsame Arrangement von Martin Scharnagl wurde vom Publikum mit spürbarer Rührung aufgenommen.

Geschichte, Glaube und Gaming auf der Bühne

Der zweite Konzertteil begann mit dem „Marsch der Soldaten des Robert Bruce“, einem Werk mit historischem Hintergrund. Danach folgte der traditionsreiche „Königgrätzer Marsch“. Mit der „Polka mit Feuer“ präsentierte sich das Orchester kraftvoll und präzise.

Ein musikalischer Höhepunkt war „Baba Yetu“ von Christopher Tin – das Vaterunser auf Swahili, ursprünglich als Titelmelodie für ein Videospiel komponiert und als erstes seiner Art mit einem Grammy ausgezeichnet. Für emotionale Gänsehaut sorgte im Anschluss die kraftvolle Interpretation der „Hymn“ von Barclay James Harvest – gesungen von Georg Schönmüller, Michael Gack und Emely Weiß.

Zum Finale vereinten sich Aviciis musikalisches Vermächtnis und Coldplay-Hits zu einem modernen Ausklang. Die Reaktion des Publikums ließ keine Fragen offen: Stehende Ovationen und begeisterte Zugabenrufe. Als feuriger Abschluss erklang „Samba de Janeiro“.

Nachwuchs zeigt musikalische Stärke

Eingeleitet wurde der Konzertabend von den Jungmusikern unter der Leitung von Ralf Welsch. Mit „American Spirit“, „You’ll Be in My Heart“ und „Latin Fire“ zeigten sie beeindruckende Spielfreude – souverän, klangstark und ohne sichtbares Lampenfieber.

Begrüßt wurden die Gäste von Marcel Bayer (Musikverein Wilhelmsthal) und Victoria Piontek (Musikverein Hesselbach), die sich am Ende des Abends auch im Namen aller Mitwirkenden bei Helfern und Publikum für einen unvergesslichen Konzertabend bedankten.